Freitag, 7. Januar 2011

LINZ

„Ist Linz schön?“ höre ich die Frage von der Rückbank in unserem Auto. Eigentlich bis auf mich kein gebürtiger Linzer im Auto; die anderen „Reiseteilnehmer“ ein Schweizer, der lange Jahre in Linz lebt und ein Bekannter, türkischer Abstammung, in Wien lebend.

Der Schweizer Kollege versucht der Fragestellerin die Antwort zu geben, zählt ein paar nette Punkte auf. Die typischen Punkte wie Hauptplatz, Pöstlingberg und Donaulände. Sind auch schön diese Punkte, nur macht den Flair von Linz einfach was anderes aus!

Ich sage: „Das Fabriksgelände der Voest Alpine find ich schön!“. Unverständliche Blicke von allen Seiten. Klar ich weiß, dass eine riesige, alte Fabrik kein schöner Anblick ist. Aber das ist für mich Linz. Egal von wo du kommst, ob du mit Zug, Auto oder Flugzeug nach Linz kommst, der Anblick der Fabrik wird immer seine Aufmerksamkeit auf sich ziehen.

Und es gibt einfach viele, wirklich sehr viele, Erinnerungen daran. Als ich als kleiner Junge Sonntags mit meinen Eltern Familienbesuche im Mühlviertel machte und ich noch nicht mal richtig zum Autofenster raus sah, wusste ich an der Färbung des Himmels, wie weit wir noch von zu Hause weg waren. Die rötliche Färbung im Herbst und Winter, oder die Rauchwolken der Fabrik ersparten mir die Frage „Wann sind wir denn da?“ in Richtung meiner Eltern.
So richtig bewusst wurde mir das ganze aber erst 25 Jahre später, als ich im Donauparkstadion neben einem Fanclub-Kollegen stand und dieser meinte: „Was für ein schöner Abend, wir gewinnen 3:0 und der Himmel über Linz färbt sich rot!“.

Diese Kombination rückte die Fabrik, die wahrlich nicht aus Linz wegzudenken ist, in ein komplett anderes Licht für mich. Sie ist ein Teil von Linz. Sie ist Geschichte von Linz, wenn man zum Beispiel an das Dorf denkt, dass einst auf dem Gelände war und der Fabrik weichen musste! Sie ist Job-Bringer, sie ist Kultur. Und ja, sie hat eine gewisse Schönheit! Die Türme, die Gastanks, die Rauchwolken….

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