Freitag, 1. März 2013

Tag 16 - 15:50

...heute war ich beim AMS - ich habe dort eine Frühmeldung gemacht. Zuerst bekam ich gleich mal ein Lob, dass ich mich so früh melde und mir einen Termin ausgemacht habe - das dürfte eher selten sein.
Jetzt bin ich um einige Zettel reicher und ich habe einen Account beim E-AMS...den muss ich nur mehr aktivieren...

Aber seit Mittag hab ich das Gefühl wieder im Bauch, dass ich seit November nicht mehr hatte...die Vorfreude auf Fußball....jaaaa - die Saison beginnt jetzt endlich wieder.
In der Winterpause hab ich Stunden damit verbracht diverse Transfer-Seiten im Internet durchzuklicken und jetzt ist es wieder soweit...es geht wieder los... ;-)

Wie? Ihr versteht das nicht!? Das verstehe ich jetzt nicht....

Aber wartet mal, ich hab da vor ein paar Jahren einen Text geschrieben zu dem Thema "Sommerpause"....den kann ich euch lesen lassen, vielleicht versteht ihr es dann besser...




Die Saison ist vorbei, das Team ist aufgestiegen ein paar Wochen Fußballfrei, Zeit für Alltägliches - alte Freunde, die Nicht-Fußballfreundschaften, treffen, usw. Vielleicht auch mal Urlaub machen, die Beziehungen pflegen die unter der aufwändigen Saison etwas gelitten haben, und sogar die Stimme kann sich mal wirklich erholen. Und statt langer Auswärtsfahrten bleibt Zeit mal wieder „normal“ fort zu gehen (wobei sich die Frage auftut, was ist „normal“?). 

Der nächste Maltermin, die nächste Fanclubsitzung - alles ist noch relativ weit weg. Die ersten Tage oder Wochen ist das ja alles ganz nett, aber je länger die Sommerpause dauert umso anstrengender wird es.
Du stehst um 04:00 Uhr Früh in einer Bar, natürlich betrunken, ärgerst dich über die Musik, und hoffst dass endlich einer auf den Tresen steigt und ein Lied anstimmt damit du die Hände in die Höhe geben und endlich wieder mit voller Lautstärke mitsingen kannst! Doch du wartest natürlich vergeblich! Keiner steigt irgendwo hinauf, und die Menge rückt auch nicht nahe zusammen um als Einheit zu singen. Du wartest vergeblich! Das Kribbeln, das du vom Block bei den Spielen kennst spürst du nicht! Der Reiz fehlt, und du hast auch nicht die Möglichkeit, dich über Fehlentscheidungen aufzuregen, dein Bier in Richtung DJ zu werfen, weil er keine gute Leistung bringt, oder dergleichen. Selbst Schmähungen gegen die Leute auf der anderen Seite des Tresen, dem Auswärtsblock des Lokals sozusagen, würden dir wahrscheinlich nichts nützen sondern dir lediglich ein Lokalverbot einbringen. 

Genauso am Nachmittag am Badesee: keiner der dort Anwesenden würde erfreut sein, wenn du aus dem Auto aussteigst und deine Ankunft mit einem lauten „hurra, hurra, ….“ ankündigen würdest. Und statt dem Auswärtstransparent reicht ein Badetuch, um deinen Bereich zu „markieren“. Du sitzt auf ebendiesem und wartest auf den Anpfiff - aber er kommt nicht. Langeweile macht sich wieder breit. 

Oder es passiert dir immer öfter, dass du im Bus zur Arbeit sitzt und darauf wartest, dass endlich mal einer mit einer Schachtel „Klopfer“ durch die Reihen geht und dir 10 zum Preis von 12 anbietet – in dieser Phase der Sommerpausenlethargie würdest du wahrscheinlich sogar auf dieses Angebot einsteigen.
Und was würden die anderen Mitfahrer sagen, wenn du beim leichtesten Harndrang zu singen beginnen würdest „der ganze Bus, der muss Lulu…“? Auch das wäre wohl nicht die beste Aktion in diesem Moment. Und so bleibst du wieder nur sitzen ohne zu singen, siehst zum Fenster raus und wartest - wartest weiter auf das Ende der Sommerpause! 

Und solche Dinge passieren andauernd in der Sommerpause: Du wirst im Kino mit Popcorn beschossen, weil du dich nicht hinsetzen willst; musst dir bei der nächtlichen Alkoholkontrolle auf die Zunge beißen um nicht „a jeda Kiwara, a jeda Gendarm…“ zu singen; du bist stocksauer, weil die Arbeitskollegen auf dem Betriebsausflug nicht geschlossen zum Eingang des Museums gehen wollen; und bei einer Fernsehübertragung stürmst du nach dem Tor zum Balkongeländer und kletterst 
daran hinauf. 

Und du merkst mit jedem mal wieder, dass die Sommerpause schon viel zu lange dauert, und du das erste Testspiel, die erste Auswärtsfahrt, die erste gemeinsame Feier, und und und – einfach alles was unser (Fan-)leben so ausmacht - kaum mehr erwarten kannst! 

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